Mit uns leben: Anknüpfungspunkte

Projektlabor, Kräuterhexenküche, Kreativwerkstatt oder …?

Bislang habe ich in unserer Vorstellung für die Mitbewohnersuche viel offen gelassen, was bei und mit uns möglich ist. Vielleicht zu viel, denn man hat ja gerne gewisse Anknüpfungspunkte für eigene Interessen.

Hier also einige unserer Synapsen, die sich darauf freuen, sich mit anderen zu verknüpfen.

Selbständigkeit und Kooperation, Netzwerk und Projekte

Als selbständige Gestalterin für Print und Web (http://simone-walter.de) arbeite ich zusammen mit Internet-Programmierer Jürgen (http://dialog-im-netz.de). Gemeinsam sind wir sowas wie eine kleine Allround-Agentur für unsere Kunden. Ich schreibe auch Texte für Printpublikationen und Internet (z.B. auf http://echt.land) und für Profifotos kommt unsere Teampartnerin Annett Melzer mit ins Boot. Die leidenschaftliche Fotografin ist kulturell und sozial superengagiert, hat immer tolle Motivideen und macht granatenmäßig schöne Fotos. Es macht viel Laune, mit ihr zusammenzuarbeiten.

Da wir überhaupt gerne in Teams arbeiten – in Hamburg haben wir lange Zeit ein Selbständigennetzwerk organisiert (der Rest davon ist zu sehen unter http://jetztwerk.de) – wäre es natürlich spannend, hier auch mit jemandem kooperieren zu können, der dann direkt mit im Haus sitzt. Beim Morgenkaffee Projektideen wälzen, gangbare Wege ausloten, Konzepte austüfteln und dann gemeinsam was Schönes, Sinnvolles schaffen, das nicht nur Freude macht, sondern auch noch die nötigen Penunzen einbringt – wäre das nicht spannend? Bedarfe, zu denen man sich was ausdenken könnte, gibt es im Landkreis und darüber hinaus genug. Und immer mal wieder fällt mir auch eine Projektidee dazu ein, aber es fehlt noch jemand für ein richtig schlagkräftiges Kernteam. Jemand, der sich für ein Vorhaben begeistern kann, mit weitem Horizont und Ideen, ohne den Boden der Machbarkeit aus den Augen zu verlieren. Vernetztes Denken, Organisationstalent, Lust aufs Kontakteknüpfen und das Tummeln in den medialen sozialen Netzwerken können nicht schaden. Letzteres geht mir ein wenig ab, seit ich immer weniger Lust habe, soviel Lebenszeit an der Mattscheibe zu verbringen (das Schreiben kann ich wenigstens draußen machen, an meiner kleinen „Reiseschreibmaschine“).

Mit dem Ausbau des Dachbodens ergibt sich nun auch ein schöner großer Raum für eine Projektwerkstatt und alle schönen Dinge, die uns dazu noch so einfallen. Nein, der Raum soll sicher nicht mit Schreibtischen zugestellt werden. Dass genug Raum für den kreativen und spielerischen Geist bleibt, ist Grundvoraussetzung. Ich träume schon von einer Schaukel im Zentrum unterm Giebel … 🙂

Kräuter und Garten, Natur und Landschaft

Meine Naturverbundenheit pflege ich im Alltag bisher weniger als mir lieb ist. Vor zehn Jahren habe ich mal eine Heilkräuterausbildung gemacht. Das hat mir den Zugang zur spannenden Welt der grünen Freunde erweitert. Und mir allerlei Werkzeug zur weiteren Vertiefung in die Hand gegeben. Im Alltag ist die Beschäftigung mit der Pflanzenwelt aber immer mehr nebenbei und sporadisch gelaufen. Auch ein Feld, das ich gemeinsam mit anderen Interessierten gern weiter beackern würde. Meine früheren Anfänge dazu sind zu lesen unter http://heilkraeuterfrauen.de

Unseren vielfältigen Garten betüdele ich mit Ansätzen von permakulturellen Prinzipien. Obwohl ich ansonsten ein planvoll vorgehender Typ bin, ist mein Gartenmanagement sehr bauchgesteuert. Ich habe einfach keine Lust auf ausgearbeitete Pläne zur perfekten Mischkultur mit dazugehöriger Beeterotation. Der Anbau geht immer mehr dahin, dass sich das selbst aussät, was sich hier wohlfühlt – und das wächst dann auch am besten. Die Mischkultur entsteht so weitgehend von selbst. Nach anfänglichen Schneckenrazzien hat sich inzwischen ein Ökosystem des Leben-und-leben-Lassens eingespielt. Jedes Jahr bringt neue Entwicklungen und Überraschungen, die dann daherkommen wie Geschenke. Dieses Jahr ist zum Beispiel ein überbordend tolles Himbeerjahr. Selbst die Sommerernte, die gerade zur Neige geht, war fast wurmfrei, mit unwahrscheinlich vielen, großen, leckeren Früchten. Und die ersten Blüten für die zweite Ernte bis in den Herbst hinein sind schon am Start …

froschEin schöner, verschwiegener Winkel in unserem Garten ist die Teichecke. In dem kleinen eingewachsenen Gewässer tummeln sich Molche und Frösche, gerade schlüpfen die Libellen aus ihren Larven und allerlei Schmetterlinge laben sich am nebenstehenden Sommerflieder. In den überwölbenden Zweigen des Holunders kann man die jungen Meisen beim Fangenspielen beobachten. Und wenn die Sonne aufs Solarpanel scheint, plätschert das Wasser über unseren aus Dachziegeln improvisierten Bachlauf. Dem Hügel am Bach sieht man allerdings an, dass er noch eine gestaltende und pflegende Hand gebrauchen könnte. Und auch das Bächlein selbst, in dem jetzt schon gerne die Vögel baden, könnte man noch viel schöner gestalten …

Gern streife ich durch die Waldlandschaft der Hügelkette Drawehn, die hier direkt vor der Haustür liegt und die inzwischen auch von einer Wolfsfamilie bewohnt sein soll. Rehe und Hasen sieht man ständig, auch hier und da einen Fuchs, und einmal scheuchte ich im Wald eine Rotte Wildschweine auf (hier zog ich es vor, den Rückzug aus dem Wildschweinwohnzimmer anzutreten). Der Landstrich mit Feldern und Wiesen, durchbrochen von zahlreichen Baumgruppen, Knicks und Alleen, dazwischen die hineingesprenkelten Minidörfchen, die Rundlinge mit ihren alten Fachwerkhäusern, bezaubert mit der Ausstrahlung einer historisch gewachsenen und seit Jahrhunderten weitgehend erhaltenen Kulturlandschaft. Die Dichte der ökologischen Landwirtschaft ist hier besonders hoch und wir holen die Milch und teilweise auch den Käse direkt vom Bauern. Abends hören wir das Käuzchen schreien und sehen die Fledermäuse durch die Dämmerung flitzen. Gelegentlich ziehen die Kraniche über uns hinweg, ihre weit schallenden Rufe ausstoßend, und im Herbst beobachten wir die Formationen der Gänse, wie sie den Weg in den Süden antreten. Auf diesem Fleckchen Erde zu leben inmitten des sonstigen Getöses unserer Zeit erscheint mir manchmal wie in einem verwunschenen Garten aus einem Märchen von Astrid Lindgren …

Mein zweites Traumland ist Norwegen. Erst einmal besucht, aber schon gründlich infiziert: http://norwegen.simone-walter.de).

Kreativität und Kunst, Musik und Meditation

In unserem Haus, das seit vielen Jahrzehnten von Künstlern und Kunsthandwerkern bewohnt war, setzt vor allem Loka die Tradition fort, z.B. mit seiner Mandala-Malerei: http://mandala-seelenbilder.de. Als Lebenskünstler, Autodidakt auf vielen Feldern und bewandert in Seelenarbeit gibt er auch Kurse, in denen er sein Wissen und seine Erfahrung teilt – mit Malen und Meditation, im Gespräch und mit seiner Intuition.

Loka liebt es, mit Klängen zu experimentieren und zu improvisieren. Gerade hat er sich bei einem Instrumentenbauer ein Allround-Monochord mit Koto und Tambura gebaut. Regelmäßig trifft er sich mit weiteren Musikern zu meditativen Improsessions.

Beziehungspflege

Ein besonders engagierter Beziehungswerker unter uns ist Jürgen. Als studierter Diplompädagoge mit Schwerpunkt humanistische Psychologie landete er später zwar als Autodidakt in ganz anderen Gefilden. Die Programmiertätigkeit ist aber nur auf den ersten Blick vom andern Stern. Im Praxisalltag schätzen es die Kunden, technische Zusammenhänge in Normalsprache erklärt zu bekommen oder danken ihm seine Geduld bei allen Herausforderungen der Mensch-Maschine-Interaktion.

Schulz von Thun, Carl Rogers und Rosenberg (GfK), Systemische Aufstellungen, SKAN-Körperarbeit und Seminare im ZEGG haben seinen Weg begleitet und ihren Niederschlag in unserem Miteinander gefunden.

Holz, Handwerk und Bau

In zwei Bereiche sind wir alle immer wieder eingebunden: Das Holzmachen fürs winterliche Heizen und die Bauarbeiten für die weitere Ausgestaltung unseres Lebensraums.

Von uns dreien ist Loka der versierteste autodidaktische Handwerker. Bei Bedarf binden wir Profihandwerker mit ein oder kooperieren mit befreundeten Fachleuten wie Tischlernachbar Torsten. Immer wieder gibt es Lösungen auszutüfteln für bauliche Herausforderungen. Weitgehend arbeiten wir dabei mit Naturmaterialien wie Holz, Lehm, Stroh und Schilf. Meine Fähigkeiten liegen zunächst im Bereich Plan und Entwurf, aber auch das Werkeln mit schönen Materialien macht mir Freude. Immerhin habe ich zusammen mit Jürgen schon einen ziemlich soliden und praktischen Hühnerstall zusammengezimmert, in dem sich das Völkchen vom ersten Tag an wohlfühlte und ohne Leitsystem die Legenester fand.

Wir haben im Laufe der Zeit eine recht gute handwerkliche Ausstattung zusammengestellt. Leider ist die Werkstatt dafür nicht entsprechend mitgewachsen, so dass es inzwischen schon ganz schön eng ist zwischen Werkbänken, Regalen, Bohrständer und Bandsäge. Falls du dich mit einer Werkstatteinrichtung zu uns gesellen willst, müssten wir uns also etwas einfallen lassen … Eine Möglichkeit böte der Schweinestall, wenn wir ihn vorher renovieren. Noch so ein Megaprojekt.

Aber alles in überschaubaren, schaffbaren Schritten. Der Kompass ist: Was wünschen wir uns? Was bringt neue Lebensqualität? Was eröffnet uns neue, spannende Spielräume?

In den letzten fünf Jahren haben wir so viel geschafft, ich hätte das kaum für möglich gehalten. Wie wird dieser Platz in fünf Jahren aussehen – bereichert um deine Farben, deine Ideen, deine Gestaltungsfreude und deine Seelenkraft?

Ein Gedanke zu „Mit uns leben: Anknüpfungspunkte

  1. Hi, herzartig das hilft mir grade durch die Nacht,
    Mehr davon das macht ein bisschen süchtig hab grad die Texte verschlugen ..
    Da scheinen sich freidenkende Menschen zu finden im Spielraum Wendland, tool gibt ja ein gutes Gefühl für den Rest der Nacht.
    Eurer kompetentes Team sucht vielleicht noch jemanden der sich gern lesend mit allen Aspekten der Welt versucht zu beschäftigen danach immer den dräng verspürt sich auszutauschen mitzuteilen darüber was nun bekannt ist was alles möglich sein wird erträumt gedacht werden kann dann ja dann werd ich doch nicht weiterschreiben…
    Aber gut dass es euch gibt…
    Mit freundlichen Gruß Sebastian R.

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